Weltrekorde im Rückwärts-RadfahrenWeltrekorde: 1 Stunde Rückwärts-Radfahren
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12,937 km |
Kenneth Olsson (Schweden) |
Sept. 1978 |
22,659 km | Pieter de Hart (Niederlande) | 19. 9. 1990 |
25,944 km | Arnold Keller (Niederlande) | 2. 6. 1993 |
26,948 km | Pieter de Hart (Niederlande) | 7. 9. 2002 |
29,1 km | Markus Riese (Deutschland) | 24. 5. 2003 |
2:52:11 St. | Matthew Poynter (Kanada) | 28. 8. 1999 |
2:00:08 St. |
Pieter de Hart (Niederlande) | 7 .9. 2002 |
1:46:59 St. |
Markus Riese (Deutschland) | 24. 5. 2003 |
4:05:01 St. | Alan Peirce (Australien) | 11. 8. 1985 |
180,177 km |
Darl Bonnema (USA) |
19./20. November 2004 |
337,6 km |
Andrew Hellinga (Australien) |
7.-8. Oktober 2013 |
Markus Rieses Rekordversuch fand auf der Bahn des
VC Darmstadt 1899 statt. Für den Versuch wurde ein 26-Zoll-Rennrad
benutzt; an dem Rad wurden keinerlei Veränderungen vorgenommen.
Für den Rekord trainierte Markus Riese (35) drei Monate lang.
Sonnabend, 7. September 2002, auf der Bahn des Klubs
Oost-Veluwe in Heerde (Niederlande) holte sich Pieter de
Hart (52) den Titel des schnellsten Rückwärts-Radfahrers. Diesen
Titel erkämpfte er, indem er den Weltrekord über eine Stunde
Rückwärts-Radfahren auf 26,948 km schraubte (der alte WR stand bei
25,6 km) und über 50 km auf die neue Rekordzeit von 2:00:08
Stunden kam (alter Rekord: 2:52:11 St.).
Dass zwei Weltrekordversuche in einem Rennen eine besondere Schwierigkeit darstellen würden, war zu erwarten. Der Kampf um gleichmäßige Rundenzeiten während der ersten Stunde (zwischen 44 und 46 Sekunden pro 336,5 m-Runde) forderte in der zweiten Stunde seinen Tribut: Zwar waren die Rundenzeiten wiederum sehr gleichmäßig (zwischen 48 und etwas über 51 Sekunden), wirkliche Spitzengeschwindigkeit wurde aber nicht mehr erreicht.
Das Beeindruckende lag nicht nur darin, dass ein Weltrekord
erzielt wurde, sondern auch in der Art und Weise, wie das
geschah: Im Vorfeld hatte De Hart, der schon über zehn Jahre
lang rückwärtsradelnd aktiv ist, eine Endzeit von ca. 2 Stunden
vorausgesagt. Seine Vorhersage für das Ergebnis des Stundenrekords
war sehr vorsichtig: Bei gutem Wetter (d. h. einer trockenen
Rennstrecke), könne eine Marke von ca. 26 km erreicht werden. Aber
schon in den ersten 20 Minuten des Versuchs konnte die Prognose
erhöht werden. Der Grund: trockene Strecke, fast kein Wind und
eine eiserne Kondition des Fahrers. Letztere war das Ergebnis von
ein- bis zweistündigem täglichen Training in den letzten Montaten,
sagte De Hart.
Später nahm der Wind zu und beeinflusste das Rennen mehr und mehr. Die Basis für den Erfolg war jedoch schon in der starken Anfangsphase - 22 Minuten für 10 km und 44 km für 20 km - gelegt worden.
Zum Rückwärtsradfahren wird ein gewöhnliches Radfahrt verwendet,
Pieter de Harts Rekord am 7. September 2002 wurde auf einem
Mountain Bike erzielt. Modifikationen am Rad oder zusätzliche
Spiegel gab es nicht. Der Fahrer sitzt auf dem Lenker statt im
Sattel, mit dem Rücken zur Fahrrichtung.